Thema des Monats:
Nord Stream 2 und russisches Gas
In dieser Ausgabe gibt es viele Marktgerüchte. Ich weiß, dass Sie das lieben – so geballt muss es aber nicht immer sein. Unter den Gerüchten befindet sich auch wieder „marco“, das Projekt der Marktgebietszusammenlegung. Ich hoffe aber, dass es zu dem Zeitpunkt, wenn Sie das Heft in den Händen halten, kein Gerücht mehr ist, sondern Fakt. Zu dem Thema Transparenz und „marco“ noch einige Bemerkungen: Ich persönlich halte es für extrem unglücklich, wie zurückhaltend die Kommunikation der Fernleitungsnetzbetreiber zu dem Thema ist. Und ich weiß, dass viele Marktteilnehmer dies genauso sehen – dazu gibt es in dieser Ausgabe nicht nur Gerüchte. Ich habe dies mit etlichen Personen auch aus dem FNB-Bereich diskutiert. Informell geben mir viele Gesprächspartner durchaus recht. Aber die Wogen zwischen den FNB schlagen bei dem Thema hoch, die internen Diskussionen müssen intensiv und kontrovers sein.
Die aktuelle Bundesregierung tut sich mit Energie- und Klimapolitik schwer (siehe auch Abschnitt 6: Marktgerüchte). Dies gilt auch für das „100-Tage-Gesetz“. Die Idee war, die Dinge, die jetzt zu regeln sind, in einem Artikel-Gesetz (mit dem verschiedene Gesetze angepasst werden) zusammenzufassen und dieses schnell in den parlamentarischen Prozess einzubringen. Aber die Bundesregierung ist bei der Frage des Ausbaus erneuerbarer Energien zu zerstritten (dazu sollte es Neuregelungen geben), deshalb verzögert sich das Gesetz und mutiert wohl zum „200-Tage- Gesetz“. Damit wird es aber auch keine schnelle Änderung des EnWG geben, die einen Anschluss von Letztverbrauchern an L-Gas-Netze und den Ausbau von L-Gas-Netzen erschwert. Dies stand ebenfalls in dem 100-Tage-Gesetz (ener|gate Gasmarkt 06/18), wobei wohl aus einer juristischen Sicht die geplanten Neuregelungen für die Anerkennung der Kosten eines Netzausbaus kritischer waren als die Hürden beim Netzanschluss. Sie sollen, so die geplante Neufassung des § 11 EnWG, nicht mehr anerkannt werden, wenn der Netzausbau aufgrund von Anschlüssen an das L-Gas-Netz erfolgt, zu denen der Netzbetreiber nicht verpflichtet war. Dies könne, so ein auf Energierecht spezialisierter Anwalt, dramatische Folgen für Verteilnetzbetreiber haben, die zu einem späten Zeitpunkt umgestellt werden und dann nicht mehr in ihr Netz investieren können.
Bei dem luxemburgischen Encevo-Konzern (Enovos, Creos) wird es Mitte September zu einem Führungswechsel kommen, der auch Auswirkungen in Deutschland hat. Jean Lucius, der Vorstandsvorsitzende der Holdinggesellschaft, geht in den Ruhestand. Nachfolger wird Claude Seywert. Er hat derzeit schon einen Sitz im Holding-Vorstand als Geschäftsführer der Netzgesellschaft des Konzerns Creos Luxemburg und auch der deutschen Tochter Creos Netzgesellschaft. Bei Creos Deutschland bleibt Jens Apelt Alleingeschäftsführer. Es geht aber noch weiter. Bei Creos Luxemburg wird der derzeitige Geschäftsführer von Enovos Luxemburg, Marc Reiffers, Geschäftsführer. Reiffers wird durch Erik von Scholz ersetzt, derzeit im Encevo-Vorstand für erneuerbare Energien verantwortlich. Von Scholz war bis Februar 2016 Vorstandsvorsitzender von GdF Suez Energie Deutschland (jetzt Engie Deutschland) (ener|gate Gasmarkt 03/16). Bei GdF Suez in Deutschland war Anke Langner unter von Scholz mit im Vorstand. Sie hatte das Unternehmen fast zeitgleich mit von Scholz verlassen und ist jetzt geschäftsführende Direktorin von Enovos Deutschland. Enovos Luxemburg ist mit 89 Prozent an Enovos Deutschland beteiligt (11 Prozent Encevo), so dass von Scholz und Langner wohl wieder direkt zusammenarbeiten. Zumindest ist der Vorgänger von von Scholz, Reiffers, Mitglied des Verwaltungsrates von Enovos Deutschland.
Der energate Gasmarkt liefert Fach- und Führungskräften der Gasbranche aktuelle Informationen und Hintergründe zum deutschen und internationalen Gasmarkt. Das Medium erläutert fachkundig die wichtigsten Entwicklungen aus den Bereichen Markt, Recht, Politik und Unternehmen. Darüber hinaus bietet der energate Gasmarkt Insiderinformationen wie Marktgerüchte und Personalien.
Der energate Jahresreport Gas zeichnet die wichtigste Marktentwicklungen des Jahres nach und gibt einen fundierten Ausblick auf die kommenden Monate. Gasexperte und Insider Dr. Heiko Lohmann analysiert relevante Ereignisse aus Politik, Recht und Regulierung sowie zu Erzeugung, Infrastruktur und Handel. Darüber hinaus informiert der Report über Veränderungen in der Unternehmenslandschaft und zeichnet in Marktberichten Preisentwicklungen nach. Top-Entscheider aus der Branche nutzen den Jahresreport Gas als kompakte Jahreschronik sowie zur Einschätzung künftiger Marktentwicklungen.
Der energate Gasmarkt erscheint monatlich. Abonnenten erhalten den energate Gasmarkt als Print- und PDF-Ausgabe in deutscher und englischer Sprache. Der Jahresreport Gas erscheint jährlich (Anfang Dezember).
Auf dieser Webseite ist der Kauf einzelner Ausgaben als Print- oder PDF-Version per Rechnungskauf oder per Kreditkarte bzw. PayPal möglich.
Ein Abonnement des energate Gasmarktes (Einzellizenz) kostet 110,- Euro/Monat (zzgl. MwSt.). Eine Ausgabe des Jahresreport Gas kostet regulär 390,- Euro (zzgl. MwSt.).
Bei mehreren Gasmarkt-Empfängern in einem Unternehmen reduziert sich der Preis der zweiten und aller weiteren Lizenzen deutlich. Gerne machen wir Ihnen ein faires Angebot für Team- oder Unternehmenslizenzen!
Für die Bestellung des energate Gasmarktes bzw. des energate Jahresreport Gas ist ein kostenloser energate-Account erforderlich. Registrierte Nutzer erhalten am Erscheinungstag des energate Gasmarktes einen Überblick über die Inhalte der aktuellen Ausgabe per Mail.
Als Abonnent des energate Gasmarkt bzw. als Käufer des energate Jahresreport Gas erhalten Sie neben der Printausgabe auch eine E-Paper-Version. Diese finden Sie unter online.energate-gasmarkt.de. Loggen Sie sich hier bitte mit Ihren energate-Zugangsdaten ein.