Thema des Monats:
Zertifizierung von erneuerbarem/ CO2-armem Wasserstoff
Ich weiß nicht, wie oft der Begriff "RED II" in dieser Ausgabe wieder auftaucht. Noch weniger weiß ich natürlich, wie oft ich den Begriff in den letzten 24 Monaten benutzt habe. Und ganz ehrlich, die Lektüre der Ende 2018 in Kraft getretenen Richtlinie ist weder auf deutsch noch auf englisch vergnügungssteuerpflichtig. Und ein Heimspiel ist es für mich auch nicht. Was ich aber gelernt habe - und deshalb taucht es auch immer wieder auf - für die zukünftigen Marktchancen von klimaneutralem Gas und Wasserstoff ist diese Richtlinie und ihre Umsetzung in nationales Recht von immenser Bedeutung.
Das Ausmaß der Bedeutung, aber auch die Komplexität, ist mir in einem Interview mit Matthias Altmann noch einmal sehr bewusst geworden. Altmann arbeitet als Senior Berater für Ludwig-Bölkow-Systemtechnik und berät vor allem CertifHy, eine europäische Initiative, die sich schon seit 2014 mit der "Zertifizierung" von Wasserstoff beschäftigt. Eigentlich wollte ich mit ihm in erster Linie über den Stand dieses Projektes sprechen. Es ist dann ein Gespräch auch über RED II, die Untiefen nationaler und europäischer Regelungen sowie die Auswirkungen auf die Herkunftsnachweise und Zertifizierung für Wasserstoff geworden. Ich habe in dem Gespräch sehr viel gelernt.
Die Etablierung von Herkunftsnachweisen (HKN) für grünen Wasserstoff und/oder die Zertifizierung der Nachhaltigkeit gilt als eine der zentralen Voraussetzungen für einen Wasserstoff-Markthochlauf. Die Abgrenzung der beiden Begriffe ist gar nicht so trivial. Sie ergibt sich teilweise schlicht aus den unterschiedlichen, rechtlich festgelegten Anwendungsbereichen und Ausgestaltungen. Etwas vereinfacht: Herkunftsnachweise beschreiben "lediglich", wie der Wasserstoff produziert wurde, während Zertifikate die Nachhaltigkeit der gesamten Versorgungskette belegen. Aber auf das Thema wird im Interview mit Matthias Altmann noch zurückzukommen sein. Herkunftsnachweise und Zertifikate sind im Grunde Voraussetzung für den Handel mit Wasserstoff und seinen Eigenschaften. Sie ermöglichen es auch - beieiner entsprechenden Ausgestaltung - diese Herkunft-Eigenschaften und Nachhaltigkeit unabhängig vom Rohstoff Wasserstoff zu handeln.
An Herkunftsnachweisen für Wasserstoff wird seit 2014 gearbeitet. In dem Jahr wurde das europäische Projekt CertifHy ins Leben gerufen. Finanziert wird CertifHy vom Fuel Cells and Hydrogen Joint Undertaking, einer öffentlich-privaten Partnerschaft der Europäischen Kommission und der europäischen Wasserstoffindustrie, die durch ihren Verband Hydrogen Europe repräsentiert wird. Die deutsche Beratungsgesellschaft Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) ist an dem Projekt beteiligt. Die Berater entwickeln alle Regelwerke für CertifHy. ener|gate Gasmarkt hat mit Matthias Altmann, Senior Consultant bei LBST über CertifHy und die Entwicklung eines Systems von Herkunftsnachweisen und Zertifikaten im Rahmen des europäischen Rechtssystems gesprochen. In dem Gespräch wurde schnell klar, wie komplex die Materie ist.
Bei Nord Stream 2 ist derzeit ein monatliches Update notwendig. In der vergangenen Ausgabe wurde berichtet, dass beide Häuser des Kongresses, PEESCA als einen Mini-Baustein des Gesetzes über den Verteidigungshaushalt 2021 (NDAA 2021) verabschiedet hatten. Der damals noch amtierende Präsident, Donald Trump hatte NDAA nicht unterzeichnet, was allerdings nichts mit PEESCA zu tun hatte. Senat und Repräsentantenhaus haben dieses Veto aber überstimmt, sodass NDAA und damit auch PEESCA seit Anfang des Jahres in Kraft sind.
Es wurde berichtet, dass PEESCA einen Passus enthält, der staatliche Einrichtungen, wenn sie denn nicht als gewerbliches Unternehmen agieren, von Sanktionen ausnimmt. Diese Regelung hatte die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern wohl schon im Herbst auf die Idee gebracht eine Landesstiftung zu gründen, die für die Fertigstellung der Nord Stream 2 verantwortlich sein sollte. Anfang Januar wurde diese - schon etwas abenteuerliche - Idee wieder hervorgeholt und umgesetzt. Die Stiftung trägt den Namen "Stiftung Klima- und Umweltschutz" und soll Projekte zum Klima- und Umweltschutz vor den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns durchführen.
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